Zero Waste
Was ist Zero Waste?
Zero Waste bedeutet zwei Dinge: Null Abfall und Null Verschwendung. Es geht darum, Abfall zu vermeiden und nicht unnötig Ressourcen zu verschwenden. Zero Waste ist eine Möglichkeit, nachhaltig(er) zu leben. Für mich und meine Familie macht Zero Waste sehr viel Sinn und hat den Nebeneffekt, dass das gesamte Leben überdacht und vereinfacht wird. So kümmert man sich um die Umwelt, hat aber gleichzeitig selbst ganz viel davon. Jedenfalls ist es uns so gegangen.
Der Begriff “Zero Waste” geht auf das Buch “Zero Waste Home” von Bea Johnson zurück, das 2008 erschienen ist und ziemlich viel in Bewegung gesetzt hat, u.a. eine ganze Anzahl von Unverpackt-Läden, die seither entstanden sind und die Lebensmittel, Körperpflegeprodukte und Putzmittel offen oder in Pfandgläsern verkaufen.
Die einfache “Anleitung” dafür, möglichst wenig Abfall zu erzeugen und keine unnötigen Ressourcen zu verschwenden ist die “Fünf-R-Regel”, wobei die Reihenfolge zentral ist:
- “Refuse”. Ablehnen. Das heisst z.B. Nein zu sagen zu Dingen, die einem angeboten werden und die man schon hat oder gar nicht braucht. Oder unnötige Verpackung zu vermeiden. Oder keine Billigware zu kaufen, die schnell kaputt geht und nicht geflickt werden kann.
- “Reduce”. Reduzieren. Dies ist eigentlich das Kernstück von Zero Waste bzw. von nachhaltigem Leben an sich. Anstatt mehr und mehr zu konsumieren, seinen Besitz stetig zu vergrössern und alles zu kaufen, was das Herz begehrt (oder was das Einkommen ermöglicht), kaufen wir nur noch das, was wir wirklich brauchen. Es heisst ja: Das nachhaltigste Produkt ist das, welches wir schon besitzen. Also: wenn wir gar nichts Neues kaufen. Reduzieren heisst auch: Drastisch entrümpeln. Sich fragen, welche Gegenstände man wirklich braucht und ob man mit weniger auskommen kann. Das bewirkt automatisch, dass man in Zukunft weniger kauft und sich eher mit dem zufrieden gibt, was man schon hat. Es kann auch heissen: Statt zwei nur noch ein Auto zu besitzen. Oder weniger zu fliegen. Oder in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Die Möglichkeiten sind endlos und spannend!
- “Reuse”. Wiederverwenden. Das heisst einerseits, wann immer möglich gebraucht statt neu zu kaufen (was gleichzeitig eine Unmenge von Geld spart, v.a. kombiniert mit dem vorherigen “weniger kaufen”). Es heisst auch, Einwegprodukte durch wiederverwendbare Alternativen zu ersetzen. Oder Dinge in Pfandgläsern zu kaufen. Oder eben im Unverpackt-Laden einzukaufen und dabei wiederverwendbare Stoffsäcke und Gefässe zu benutzen.
- “Recycle”. Erst an vierter Stelle kommt das Recyceln. Wiederverwenden braucht weniger Energie als Recyceln. Wenn man die ersten drei Punkte befolgt, muss man automatisch viel weniger zum Recyceln bringen (was auch die Glas- und Metallsammlung im Haus drastisch reduziert und mehr Raum schafft). Es heisst aber auch, dass man sorgfältig darauf achtet, dass recycelbare Abfälle nicht einfach im Abfalleimer landen.
- “Rot”. Kompostieren. Ein Drittel des Haushaltmülls besteht aus kompostierbaren Abfällen. In den letzten Jahren gibt es immer mehr Gemeinden, in denen man selbst Essensreste in die grüne Tonne geben kann, wenn man keinen eigenen Kompost besitzt. Das Kompostieren ist ein guter und relativ einfacher Startpunkt, um mit Zero Waste zu beginnen.
Wer all das spannend findet, sich aber nicht alleine daran wagt (oder sich fragt, ob nachhaltig leben nur für Reiche ist oder für Leute, die endlos Zeit haben), der ist bei mir richtig: Ich komme bei dir zu Hause vorbei und wir schauen zusammen, welche Möglichkeiten für dich in Frage kommen und womit du anfangen kannst.
Niemand macht alles, niemand kann seinen Abfall tatsächlich auf Null reduzieren, und niemand ist perfekt. Aber schon einige wenige Änderungen können einen ungeahnten Unterschied machen.
Packen wir es also an!